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11
Februar
Von Löwen und Lämmern und Angsthasen.
Da bin ich also mal wieder in Madrid. Es ist cool, was nicht nur daran liegt, dass es solide 20 Grad wärmer ist als in Deutschland.
Es ist einfach auch dieses Gefühl. Sowas von einem bisschen Globetrotter, die Welt ist ein Dorf, one world und wir sind alle so international. Was sich bei mir aber immer einstellt, wenn sich da sowas wie eine Sprachbarriere auftut. Ich liebe es, sie dann überwinden zu versuchen, auch wenn das höchstens temporär und in die eine Richtung funktioniert. Ein paar Sätze Spanisch kann man immer mal verstehen.
Aber das wirklich Angenehme hieran ist: Es spielt eigentlich keine Rolle, worum das Gespräch am Tisch gerade kreist und ob man davon einen blassen Schimmer hat, auf eine bestimmte Art fühlt man sich immer wohl, wenn man mit den beiden Menschen, die ich hier besuche, seine Zeit verbringt.

Da ist die Sehnsucht nach allem anderen gerade ein bisschen in den Hintergrund gerückt. Ich hab eh noch nicht so ganz sortieren können, was genau ich mir jetzt von dem am 18.2. bevorstehenden Ausflug nach Portugal erwarten soll. Im Grunde ist es aber wie immer. Ein Teil von mir möchte sich auf besonders ehrliche Art ergänzt um große Gesten offenbaren und daraufhin sein großes Glück finden, der andere Teil möchte sich am liebsten in dem üben, was ich am besten kann: Zurückhaltung. Die Schüchternheit vor, in der Unverbindlichkeit bleiben, weil man da weder enttäuschen noch sich blamieren kann.

Es könnte fast spannend sein, welcher Teil von mir wohl Überhand gewinnen wird. Aber im Endeffekt ist es ohnehin praktisch immer der gleiche. Nämlich dieser vorsichtige, ängstlich bis neurotische Charakter, der hier immer mal wieder irgendwelche Blogs schreibt, statt sein Leben in die Hand zu nehmen.
Offensichtlich ist es echt nicht so leicht, aus seiner Haut zu fahren. Anders ist es ja auch nicht zu erklären, dass ein ums andere Mal bei Ryanair ungefähr 1 Stunde vor der geplanten Abflugzeit eine mehr oder weniger große Panik entsteht, ob denn diesmal auch genügend Sitzplätze im Flugzeug vorhanden sein werden oder ob man wieder stehen muss. Aufgrund dieser Panik werden dann jedes Mal auf's Neue mehr oder wenige Menschen bewegt, ans Gate zu stürzen und schon mal eine Warteschlange zu bilden. Nicht, dass man das 30 bis 40 Minuten später beginnende Boarding verpasst.
Naja, wir sind halt alle eher Lämmer als Löwen. Oder eher Angsthasen?

 
 
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letzte Änderung: 19. Juni, 03:50
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