letzte Ansichten | |
02
Februar
moving on!?
Zum Glück liest das hier keiner. Vor ein paar Tagen habe ich jedes Wort des letzten Beitrags von allen Seiten beäugt und fast jedes für am falschen Platz befunden.
Die aktuelle Textdatei, welche meine schreiberischen Ambitionen ausbaden darf, beherbergt deshalb nun eine neue Version, die mir irgendwie weitaus besser geglückt ist als dieser stümperhafte Versuch, die Magie eines Moments einzufangen. Ich schätze, beim ersten Mal kam da weniger Magie bei raus, als fauler Zauber. Als Warnung an mich selbst, bleibt hier die erste Version stehen. writers ye be warned. Es sind echt verrückte Zeiten gerade und ich komme irgendwie gar nicht hinterher mit meinen Gedanken. Im einen Moment denke ich noch, ich sollte endlich mal was für mein Studium tun, im nächsten frag ich meine Freunde, ob wir die Uni schwänzen und ne Runde Skifahren sollen. Die eine Nacht schlafe ich ein mit nichts als Erinnerungen an die dauerhaft im Ausland Studierende im Herzen, was mich auf angenehme Art warm zu halten scheint, während ich dem Blut lausche, das ich durch meine Adern rauschen höre und alles ist schön. Friedlich. Die andere Nacht schlage ich mir um die Ohren, weil eins zum anderen kam und ich auf diese herrliche Art mit einer Frau kommuniziere, die ich zwischendrin fast vergessen hatte und mein Herz wärmt nicht, sondern hüpft vergnügt umher. Und aus dem dumpfen Gefühl heraus, dass ich es meinem jungen Ich schuldete, buchte ich da einfach mal einen Flug zu ihr. Sie lebt genau wie die dauerhaft im Ausland Studierende im Ausland (aber in einem anderen Land und zwar dauerhaft) und ich weiß noch heute ganz genau, wie ich sie zum ersten Mal sah zwischen vielen fremden Gesichtern und erstmal nur an ein simples, heimliches "wow!" denken konnte. Ihre Faszination geht für mich davon aus, dass sie so ist, wie ich wahrscheinlich gerne wäre, wenn ich ihr Geschlecht hätte. Sie ist nicht wie alle anderen, aber macht davon kein Aufheben, sondern beweist es einfach auf subtile Art (zum Beispiel, indem sie einen mit makellosem Englisch umhaut, wo man von ihren Landsleuten sonst eher Kauderwelsch kennt). Sie hat ihre issues, das habe ich schon damals gemerkt, und das ruft dann auch immer den Hobby-Psychotherapeuten in mir auf den Plan, der davon auf so eine bisschen morbide Art fasziniert ist. Es ist ein Flashback. Ich seh mich wieder, wie ich da sitze vor dem Computer und mit geröteten Wangen auf die Tastatur einprügel, um ihr irgendwelche Dinge mitzuteilen. Bis tief in die Nacht, weil sie auch nie früh ins Bett ging. Und dabei ist es ein bisschen so als ist die dauerhaft im Ausland Lebende für mich sowas wie die dauerhaft im Ausland Studierende aus der Parallelwelt. Ob ich jetzt wählen muss, in welche Welt ich gehören will? Es gab Zeiten, in denen ich die Welt verfluchte, die mich zahlreiche Kilometer zu weit entfernt von ihr geboren hatte. Und es gab hohe Handyrechnungen, weil nichts schöner war, als ihr des Nachts noch eine sms zu schreiben und dafür eine zurück zu bekommen. Aber irgendwann, vielleicht als ich in einer norwegischen Hütte lag nach einem genialen Skitag und einer halben Stunde im heißen Pool, muss ich trotz meiner immer wieder aufkeimenden Hoffnung, dass es da draußen irgendwo die eine für mich gibt und dass sie es ist, entschieden haben, dass sie es nicht sein soll. Weil 2506 km ziemlich genau 2500 km zu viel waren für meinen kleinen Tellerrand. Ich bin halt nur gewachsen, äußerlich und irgendwie auch innerlich, und stelle fest, dass die Welt ein bisschen mehr zum Dorf geworden ist. Für mich und meinen Flughafen Frankfurt Hahn, von dem man auf billigste (und schäbig bis umweltschädliche) Art und Weise durch die Gegend ziehen kann. Was sind da schon die 2410 km, die uns jetzt noch trennen? Damit ich die Vorstellung aufgebe, dass es da draußen irgendwo meine Traumfrau gibt, muss ich wahrscheinlich noch ein paar Jahre Obwohl ich andererseits auch irgendwie fast hoffe, dass sie es nicht ist. Ansonsten verschlüge es mir vermutlich die Sprache und nähme mir jeden Mut, etwas zu unternehmen, während über mir mal wieder das Damokles-Schwert der Distanz schwebte, das mir schon einmal das Herz aufspieste.
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